DAV-Interview mit Referentin Alexandra Klinghammer
„Die günstigen Aspekte von Uranus, Neptun und Pluto können zu einer Wende zum Besseren führen.“
Alexandra Klinghammer, geprägt von einer weltoffenen Sonne in den Zwillingen und einem Mond im Stier, kam bereits als Jugendliche mit der Astrologie in Kontakt. Da sie sich schon früh dafür interessierte, was hinter der Welt der Erscheinungsformen verborgen liegt, hat sie Psychologie an den Universitäten Köln und Zürich studiert und parallel eine Ausbildung zur Astrologin absolviert. Noch heute verbindet sie diese beiden Wissensgebiete.
In den letzten Jahren kamen zunehmend Meditationen sowie spirituelle Events dazu. Alexandra Klinghammer veröffentlicht monatlich einen Newsletter zum Neumond sowie in unregelmäßigen Abständen den Healing-Circle Newsletter, der sich mit den Themen Spiritualität, Heilung sowie neues Bewusstsein und nachhaltiges Leben befasst. Seit 2004 leitet sie zusammen mit Claude Weiss die Firma Astrodata.
Auf dem DAV-Jubiläumskongress 2022 in Bad Kissingen wird Alexandra Klinghammer eine der Hauptreferentinnen sein. Ihr Thema lautet: „2023: Der Beginn einer neuen Ära“. Klemens Ludwig sprach mit ihr über ihre Vision von der neuen Zeit unter besonderen kosmischen Konstellationen sowie ihren Werdegang zur Astrologie.
DAV: Du wirst auf unserem Jubiläumskongress mit einem großen Thema präsent sein, nämlich „Eine neue Ära“. Kannst du skizzieren, was du darunter verstehst?
Alexandra Klinghammer: Ja, gern, wenn wir auf die großen kosmischen Zyklen der äußeren Planeten schauen, sehen wir in den nächsten Jahren grundlegende Zeichenwechsel, die ebenso grundlegende Veränderungen anzeigen. Pluto transitiert 2023 in den Wassermann, Uranus 2025 in die Zwillinge und Neptun ebenfalls 2025 in den Widder. Uranus und Pluto bilden 2026/2027 ein Trigon und binden Neptun mit einem Sextil ein. Das sind astrologisch bekanntlich sehr günstige Aspekte, die ein großes Potenzial enthalten und deren Wirkung sich praktisch auf die gesamte zweite Hälfte der gegenwärtigen Dekade erstreckt.
DAV: In welchen gesellschaftlichen Bereichen siehst du dieses Potenzial?
Alexandra Klinghammer: Ich sehe zunächst den großen Bereich der Ökologie, Stichworte wie Klimawandel und Energiekrise. Durch den Eintritt von Chiron in den Widder sind diese Themen verstärkt in die Öffentlichkeit getreten, etwa durch Bewegungen wie „Fridays for Future“. Die günstigen Aspekte von Uranus, Neptun und Pluto können zu einem Ausweg aus der Krise, einer Wende zum Besseren führen. Das kann sich in einer gänzlich neuen Energiepolitik niederschlagen, die auf fossile Energiequellen verzichtet. Wir erleben ja im Moment wie abhängig uns das bisherige Konzept gemacht hat. Wenn Uranus im Spiel ist, werden Abhängigkeiten jedoch abgebaut. Was die Mobilität betrifft, könnte ich mir des Weiteren vorstellen, dass die Wasserstoff-Technologie während Neptuns Transit durch das Widder-Zeichen grosse Fortschritte machen dürfte.
DAV: Das ist eine schöne Vision, die im Sinne von Uranus gewiss viele gesellschaftliche Bereiche umfassend sollte.
Alexandra Klinghammer: Natürlich reduziere ich den Wandel nicht allein auf die Energie- und Klima-Frage. Ich sehe auch die Perspektive für ganz neue Konzepte im Verkehr oder neue Ansätze in der Medizin sowie auf gesellschaftlicher Ebene. Die Ideen des Juristen und Schriftstellers Ferdinand von Schirach beispielsweise zur Erweiterung des EU-Grundrechtekatalogs um neue Grundrechte wie Anrecht auf gesunde Umwelt, Recht auf fair produzierte Produkte, Recht auf digitale Selbstbestimmung sind diesbezüglich sehr spannend und visionär und dem Geist der neuen Zeit entsprechend.
DAV: Uranus steht aber auch für Technik.
Alexandra Klinghammer: Technische Innovationen könnten uns vor allem in der Bewältigung des Klimawandels helfen, wobei ich der Ansicht bin, dass wir alleine über Technik die Probleme nicht lösen werden können. Es braucht dafür ebenfalls und ganz entscheidend eine Veränderung unserer Gewohnheiten und unseres Konsumverhaltens. Zudem halte ich es unter den angesprochenen Konstellationen für denkbar, dass es wichtige Durchbrüche in der Wissenschaft gibt. So könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, dass das fehlende Teil, das die Relativitätstheorie mit der Quantenphysik verbindet, in den nächsten Jahren gefunden wird. Oder dass wir eine weitere Grundkraft zu den bereits vier bekannten Grundkräften der Physik entdecken, zu Gravitation, Elektromagnetismus, schwacher und starker Wechselwirkung.
DAV: Das klingt in der Tat visionär, aber zu mutigen Innovationen gehört ein entsprechendes politisches und gesellschaftliches Umfeld. Die derzeitige politische Großwetterlage begünstigt derartige Aufbrüche nicht unbedingt. Zwar residiert im Weißen Haus kein Klimaleugner mehr, aber dennoch ist viel von einer Krise des Westens oder Krise der USA die Rede. Bis zur dramatischen Eskalation der Ereignisse in der Ukraine hat sich die USA nicht als guter Krisenmanager erwiesen, siehe der planlose und blamabel Rückzug aus Afghanistan, ganz zu schweigen von den innenpolitischen Spannungen und der Debatte um Rassismus. Und die EU ist auch nicht gerade ein Musterbeispiel an Einheit und Entschlossenheit.
Alexandra Klinghammer: Die USA erleben gerade ihren ersten Pluto-Return. Das Land durchläuft eine tiefe Transformation, wie es Pluto mit sich bringt. Ich halte es durchaus für möglich, dass es zu einer Erneuerung kommt und das Land letztendlich gestärkt aus der gegenwärtigen Krise hervorgeht. Wie wir gerade sehen, führt der brutale Krieg in der Ukraine zu einer Geschlossenheit des Westens. Ich halte eine Renaissance des Westens in den nächsten Jahren durchaus für möglich. Auch wenn es weiterhin in den westlichen Gesellschaften Krisen geben dürfte. Das Potenzial, dass freiheitlich, demokratische Prinzipien gestärkt werden, indem sich Menschen dafür verstärkt engagieren, ist meines Erachtens gegeben.
DAV: Das sind spannende Perspektiven, und wir alle können Zeugen davon werden. Hoffen wir, dass sich das positive Potenzial von Uranus, Neptun und Pluto entfalten wird. Kommen wir von den großen Entwürfen zum Persönlichen. Was war dein Weg zur Astrologie? Wurde sie dir sozusagen in die Wiege gelegt oder bist du erst im etwas fortgeschrittenen Alter vielleicht durch eine Krise zur Astrologie gekommen?
Alexandra Klinghammer: Ich bin am Rande des Bergischen Landes aufgewachsen. Meine Mutter und vor allem meine Tante waren an spirituellen Themen sehr interessiert. Meine Tante hörte die damals sehr populären Kassetten von Thorwald Dethlefsen, die Mitschnitte seiner Vorträge waren. Dabei ging es auch um das Thema Astrologie. Davon war ich so fasziniert, dass ich mit 21 Jahren bei ihm einen Einführungskurs belegt habe. Da er aber seine Schule in München hatte und ich in Köln studierte, habe ich nach einer Ausbildung vor Ort gesucht und bin auf Hermann Meyer gestoßen, der in Köln eine astrologische Ausbildung angeboten hat. Gleichzeitig studierte ich Psychologie und wollte unbedingt für ein Auslandsjahr nach Zürich. Zürich galt damals als ein Zentrum der Psychologie mit vielen bekannten Schulen, unter anderem der Ethnopsychologie, auf die ich mich spezialisiert hatte.
DAV: Und damals auch schon der Astrologie.
Alexandra Klinghammer: Stimmt genau, und deshalb bin ich in Zürich hängen geblieben. Das heißt, ich bin noch einmal zum Examen nach Köln zurückgekehrt, um mich dann endgültig in Zürich niederzulassen, wozu auch die Beziehung mit Claude Weiss beigetragen hat.
DAV: Vielen Dank für diese ebenso persönlichen wie mundan-visionären Ausführungen. Wir sind sehr gespannt, dazu in Bad Kissingen noch mehr zu hören.
Das Interview führte Klemens Ludwig.