Bad Kissingen, Bonn, oder wohin führt der Weg?
Der inhaltlich sehr ansprechende Kongress in Bad Kissingen hat die Diskussion über den Kongressort nicht verstummen lassen. Die Frage steht im Raum, ob auch Bonn wieder eine Option ist oder wir langfristig in Bad Kissingen bleiben? Die Wahl eines passenden Ortes ähnelt ein wenig der berühmten „Quadratur des Kreises“: Eine rundherum perfekte Lösung wird es nie geben und es muss ein Kompromiss aus verschiedenen Gesichtspunkten gefunden werden. Im Wesentlichen sind es drei Kriterien, die wir berücksichtigen:
– Die Atmosphäre vor Ort, das Bestreben, dass sich die Teilnehmer wohl und geborgen fühlen, einschließlich der technischen Qualitäten bei den Vorträgen, der Mahlzeiten, der Möglichkeiten zur Entspannung, etc…
– Die Preise, die auch Interessenten nicht abschrecken dürfen, die gut haushalten müssen.
– die Erreichbarkeit.
Letzteres ist ein Nachteil für Bad Kissingen. Nach dem ersten Kongress dort sind wir jedoch der Meinung, dass die anderen Punkte diesen Nachteil ausgleichen; zumal einige der Kritikpunkte nach den Erfahrungen in diesem Jahr verbessert werden können: die Vortragsräume werden besser geheizt, kostenloses W-Lan für alle, mehr Angebot an vegetarischem Essen, und wer weiter entfernt untergebracht ist, kann mit einem etwas günstigeren Zimmerpreis rechnen. Da zeigt sich die Hotelleitung sehr offen.
Auch preislich steht Bad Kissingen besser da als alle anderen vergleichbaren Tagungsstätten. Und was die Teilnehmer nicht mitbekommen, hier aber einmal erwähnt werden sollte: Die Kooperation mit der Hotelleitung ist besser als alles, was wir zumindest in den letzten 20 Jahren erlebt haben. Ohne dazu ins Detail zu gehen, nur eine Information: Wir haben von der Bonner Tagungsstätte GSI sehr unvermittelt erfahren, dass uns die Räumlichkeiten für 2017 in dem gewohnten Zeitfenster nicht zur Verfügung stehen würden. Gegenüber einem Verband, der seit etwa 20 Jahren zum immer gleichen Zeitpunkt dort seinen Kongress abhält, ist das eine ziemlich befremdliche und ungewöhnliche Praxis.
Dennoch gibt es aus nachvollziehbaren Gründen etliche Stimmen, die gern nach Bonn zurückkehren möchten. Die Umgebung, das Ambiente sind dort sehr ansprechend. Es gibt jedoch ein gewichtiges Argument gegen Bonn, und das sind die Kapazitäten: Für bis zu 200 Teilnehmer und ein paar wenige Aussteller ist Bonn der richtige Rahmen. Schon in Bad Kissingen lagen wir knapp darüber, obwohl der Kongress 2017 in Würzburg nicht zu den Höhepunkten gezählt hat. Nach den ausgesprochen positiven inhaltlichen Rückmeldungen auf den jüngsten Kongress sind wir optimistisch, dass eine Zahl von 250 Teilnehmern sowie eine wachsende Zahl von Ausstellern keine Utopie ist. In einem solchen Rahmen wäre in Bonn alles so beengt, dass die Atmosphäre darunter leiden würde. Wir lassen uns gern an diesem Maßstab messen; sollten wir zu optimistisch sein, ist eine erneute Orts-Diskussion kein Tabu.
Wir freuen uns über Rückmeldungen, die wir auswerten, in unsere Überlegungen einbeziehen und auf der nächsten Mitglieder-Versammlung vorstellen werden. Allerdings können wir die Frage nach dem Kongressort letztlich nicht per Mitglieder-Urabstimmung entscheiden, weil – wie erwähnt – sehr viele Gesichtspunkte hineinspielen. Sie können aber sicher sein, dass ein anspruchsvoller Kongress in angenehmer Atmosphäre zu vertretbaren Preisen und Erreichbarkeit unser aller Ziel ist.
Klemens Ludwig