Astrologie in der Europäischen Religionsgeschichte.
Kontinuität und Diskontinuität.
Von Helen Fritsch
In seiner religionswissenschaftlichen Habilitationsschrift befasst sich Gustav-Adolf Schoener mit dem Weltbild der Astrologie, von ihren Anfängen in Mesopotamien und Ägypten bis zur Gegenwart.
Dabei geht es nicht um einen geschichtlichen Abriss der Astrologie, sondern vielmehr um die Frage, ob es einen Kernbestand der Astrologie gibt, nicht nur in Bezug auf ihre Techniken, sondern auch auf ihr Selbstverständnis, ihre Lehren und Anwendung, der bis heute Bestand hat.
Ist die Astrologie zugleich flexibel genug, sich den sich jeweils verändernden Weltbildern anzupassen? Die Fragen werden auf knapp 250 Seiten eingehend untersucht und im Ergebnis positiv beantwortet. Sie sind insofern von großer Bedeutung, als damit wissenschaftlich nachgewiesen wird, dass die Astrologie durch die Überwindung des geozentrischen Weltbildes keinen wesentlichen Schaden genommen hat, wie ihre Gegner ihr gern unterstellen. Mehr noch, als Phänomen einer spirituellen Sinngebung wird sie zunehmend als Variante individualisierter Weltanschauung in Anspruch genommen. Anhand präziser wissenschaftlicher Analysen stellt der Autor abschließend fest, dass die Astrologie in den letzten Jahrzehnten stetig an Akzeptanz in den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft gewonnen hat.
Helen Fritsch
Gustav-Adolf Schoener
Astrologie in der Europäischen Religionsgeschichte
Kontinuität und Diskontinuität
Erschienen in „Tübinger Beiträge zur Religionswissenschaft“, Bd. 8
Hrsg. Burkhard Gladigow und Günter Kehrer
Frankfurt am Main 2016
Autorin: Helen Fritsch