Christof Niederwieser: Die magischen Praktiken des Managements
Management und Magie – das erscheint auf den ersten Blick weit voneinander entfernt. Manager sehen sich gern als Prototyp des modernen Menschen, dem Effizienz, Fortschritt und Rationalität über alles geht. Mit diesem Nimbus räumt Christof Niederwieser grundlegend auf. Der österreichische Astrologe und langjährige Manager im Musikgewerbe, ist vor allem durch sein AstroMANAGEMENT bekannt, das astrologische Grundsätze für wirtschaftliche Effektivität nutzbar macht.
In seinem jüngst neu verlegten Buch beschäftigt er sich zunächst mit der spannenden Frage, was eigentlich unter Fortschritt und Entwicklung zu verstehen ist. Niederwieser lässt dazu bedeutende Denker und Philosophen zu Wort kommen, etwa Hegel mit seinem Kulturoptimismus, der in der Weltgeschichte eine von Vernunft und Logik beherrschte Entwicklung hin zu fortschreitender Erkenntnis erkennt. Dagegen etwa steht Jean Jacques Rousseau, der in der Entwicklung der Menschheit eine Entfremdung vom ursprünglichen Glück und Zufriedenheit sieht.
Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen zum Verhältnis von Magie und Wissenschaft. Beide liegen nicht so weit auseinander, wie häufig vermutet wird. Die Wissenschaft, das „was offiziell als erkenntnisberechtigt legitimiert ist“, war und ist häufig nur der theoretische Unterbau einer Praxis, in der die Magie eine wichtige Rolle spielt. Diese gewiss provokante These belegt der Autor mit zahlreichen historischen und aktuellen Beispielen. Dabei beeindruckt er durch eine Vielzahl von Erklärungsansätzen: von der Alchemie bis zur Psychologie, von der Elementenlehre bis zu modernen Konflikt-Strategien.
Auch wenn das Buch nicht unmittelbar astrologische Themen behandelt, bildet es auch für Astrologen eine großartige Bewusstseinserweiterung – vor allem, wenn es darum geht, eigene Geschäftspraktiken genauer anzuschauen und zu effektivieren.
Christof Niederwieser: Die magischen Praktiken des Managements, Zukunftsverlag, Rottweil 2018, 333 S., 17,90 €
Klemens Ludwig