Die astronomische und astrologische Basis des Tierkreises
Das Rad der Astrologie von Hans Kurt Steilen
Prolog
Der Tierkreis, manchmal auch als Zodiakus bezeichnet, ist die grundlegende Referenz der Astrologie, so wie das Rad die wichtigste Erfindung zu einer Zeit war, als die Grundlagen der Astronomie und Astrologie in Mesopotamien gelegt wurden, auf die heute noch zurückgegriffen werden. Die meisten Astrologinnen und Astrologen nehmen ihn als gegeben hin! Was aber steckt wirklich dahinter?
Wenn der Drucker ein Geburtshoroskop ausgedruckt hat, welches von einem Astrologieprogramm berechnet wurde, muss sich der Astrologe diese Frage eigentlich nicht mehr stellen und kann sich voll und ganz der Deutung widmen. Nur was sagt man Astronomen, die in regelmäßigen Abständen mit ihrer Vorzeigekritik der „Verschiebung der Sternbilder“ diesen „heiligen“ Messkreis der Astrologie ad absurdum führen wollen? Die grundsätzliche Antwort lautet:
„Astrologie hat sich von den Sternen völlig losgelöst!“
Das wird jetzt so manchen Leser verblüffen, steht doch als Synonym für Astrologie der Begriff „Sterndeutung“ [Wahrig – Deutsches Wörterbuch]. Auch die Anpreisung auf den Horoskopseiten so mancher Zeitschriften wie: „Unsere Astrologin Madame Future schaut für Sie in die Sterne“, ist ebenso grundsätzlich falsch. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Horoskop gibt das Rätsel frei. Aus dem Griechischen stammend, bedeutet es so viel wie :“in die Zeit schauen“. [grch. hora „natürlicher Zeitabschnitt“ + skopein „schauen“ / Wahrig – Deutsches Wörterbuch]. Man fragt astrologisch gesehen nach der Zeit und nicht nach dem Ort von irgendwelchen Sternen. Eine weitere Verwirrung stiftet das Kunstwort „Sternzeichen“, da es sich um ein Mixtum compositum aus zwei Begriffen handelt, die extrem unterschiedliche Bedeutungen haben: zum einen „Stern-Bild“ und zum anderen „Tierkreis-Zeichen“. Um die ganze Angelegenheit restlos aufklären zu können, muss die oben gemachte Aussage etwas relativiert werden:
„Das astronomische Bezugskoordinaten-System des Tierkreises ist von den Sternen völlig losgelöst!“
1) Die astronomische Basis des Tierkreises
Grundsätzlich besteht der astronomische Teil des Tierkreises aus zwei Teilen:
1) aus dem Kreis der Zeiten mit dem Kreuz der Jahreszeiten
2) aus dem Kreis der normierten Winkel der ekliptikalen Länge
Die beiden Kreise werden dabei auf eine ganz elegante Art und Weise übereinander gelegt.
Der Kreis der Zeiten mit dem Kreuz der Jahreszeiten
Die „Zeit“ wird für die Astrologie durch den scheinbaren Sonnenlauf markiert, weil das geozentrische System zu Grunde gelegt werden muss. Es ist eben alles eine Frage der Sicht. In Wirklichkeit ist es natürlich die exakte Zeit, die die Erde benötigt, um einmal die Sonne zu umkreisen. Man bezeichnet dies als tropisches Jahr, mit einer mittleren Dauer von 365,2425 Tagen. Um auf die „bürgerlichen“ Jahre zu kommen, musste man alle 400 Jahre 97 Schalttage einführen (97/400 = 0,2425). Im ersten Schritt trifft der Kreis des scheinbaren Sonnenlaufs auf das Kreuz der Jahreszeiten, weil sich diese innerhalb eines Jahres so auf der Erde darstellen. Das Kreuz ist dabei die Linie der Tagundnachtgleichen mit dem Frühlings-Äquinoktium (entspricht dem 0°-WIDDER-Punkt = Frühlingsanfang) und dem Herbst-Äquinoktium (entspricht dem 0°-WAAGE-Punkt = Herbstanfang), die die dazu senkrecht stehende Linie der Sonnenwenden (0° KREBS-Punkt = Sommersonnenwende und 0°-Steinbock-Punkt = Wintersonnenwende) schneidet. Die Charakteristik dieser Wendepunkte bestimmt die Bezeichnung: „tropisch“, zu griechisch „tropos“ = Drehung, Wendung, hier im Sinne von Sonnenwende). Die Quadranten dieses Kreuzes sind dann im Tierkreissinn „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“.
Der Kreis der normierten Winkel der ekliptikalen Länge
Um die Position der Himmelskörper angeben zu können, benutzt man Winkel im Raum. Es sind sogenannte sphärische Winkel, die dabei vom Erdmittelpunkt ausgehen und auf Punkte der Himmelskugel zeigen. Für den Tierkreis sind nur solche Winkel relevant, die auf dem Kreis der Ekliptik liegen. Die Ebene, die Sonne und Erde bilden, nennt man Ekliptik. Die Schnittpunkte dieser Ebene mit der scheinbaren Himmelssphäre bilden im Unendlichen dann den beschriebenen Kreis, auf dem die Sonne innerhalb eines Jahres entlang läuft. Auf eben diesem Kreis befinden sich auch die ekliptikalen Sternbilder. Vor diesen Sternbildern laufen außerdem der Mond und auch alle anderen Planeten vorbei. Da ihre Bahnen gegenüber der Ekliptik geringfügig geneigt sind, laufen diese nicht exakt auf dem Kreis. Oft wird dann von einem Band anstatt von einem Kreis gesprochen. Die Bestimmung dieser Winkel ist keine einfache Sache. Heutzutage stellt aber ein Institut der NASA diese zur Verfügung und jedes Astrologieprogramm benutzt eben diese, wie auch die in gedruckter Form der „Ephemeriden“ von Auréas, beispielsweise. Der Kreis benötigt allerdings noch einen Referenzpunkt und diesen nennt man den „tropischen Frühlingspunkt“. Seine Bestimmung ist auch eine recht komplizierte Angelegenheit und es war Ernst Walter Fricke der mit einer sehr „scharfen“ Definition der Präzessionskonstanten hier die mathematischen und physikalischen Grundlagen geschaffen hat, auf die die NASA dann aufbauen konnte. Ist es nicht irgendwie phantastisch, dass im Grunde der gleiche Messkreis benutzt wird, um eine Rakete zielgerichtet von der Erde aus ins Weltall schießen zu können und der zum anderen als Grundlage zur Horoskoperstellung benutzt wird?
Der „Kreis der normierten Winkel der ekliptikalen Länge“
muss noch mit dem
„Kreis der Zeiten mit dem Kreuz der Jahreszeiten“
verheiratet‘ werden
Beide Kreise werden jetzt noch übereinander gelegt und zwar so, dass die beiden Referenzpunkte aufeinander fallen. Bei dem „Kreis der normierten Winkel der ekliptikalen Länge“ ist dieser Punkt der bereits erwähnte „tropische Frühlingspunkt“ und bei dem „Kreis der Zeiten mit dem Kreuz der Jahreszeiten“ hat man den Punkt der „Frühlings-Tagundnachtgleiche“ gewählt. Der so normierte Messkreis als Referenz mit direktem Bezug zum scheinbaren Sonnenlauf hat die besondere Eigenschaft, über die Jahrtausende hinweg sehr konstant zu sein. Er stellt so
„die ewig feststehenden Himmelskoordinaten“
dar. Die zeitlichen Schwankungen des tropischen Jahres mitteln sich über die Zeit. Der Zyklus der Wiederkehr ist zwar mit ca. 21.000 Jahren sehr groß, aber man kann ohne einen nennenswerten Fehler mit einem mittleren Sonnenjahr von 365,2425 Tagen rechnen, obwohl die DE200/LE200 Ephemeriden des JPL (Jet Propulsion Laboratory der NASA) immer für das jeweilige Jahr den exakten Wert des tropischen Jahres ermittelt und die Positionen mit einer Genauigkeit von bis zu 1/100-Winkelsekunde angeben können – dem Lunar Laser Ranging System sei Dank. In Übereinstimmung mit den für 1984 festgelegten Standardwerten der Internationalen Astronomischen Union [IAU] werden diese in das System mit tropischer Referenz umgesetzt. Von irgendwelchen Sternbilder-Positionen ist hierbei in keinster Weise die Rede.
Der technische Messkreis der NASA definiert die Winkel dabei mit +/- 180° um den Referenzpunkt. Bei der Tierkreis-Variante teilt man ihn in die bekannten 12 Abschnitte à 30° ein, die vom Referenzpunkt ab, gegen den Uhrzeigersinn mit den bekannten Namen „beschriftet“ werden.
Die intuitive Astrologin und der aufmerksame Astrologe werden jetzt allerdings einwerfen können, dass die Tierkreisabschnitte und die ekliptikalen Sternbilder doch eine gewisse Gemeinsamkeit besitzen müssen, tragen sie doch die gleichen Namen? Ergo muss es doch eine Verbindung oder einen Bezug geben! Oder anders gefragt:
Wann hat sich denn die Astrologie so weit von den Sternen am Himmel entfernt?
Um dies genau aufklären zu können, muss man zunächst um das Jahr 800 v. Chr. nach Babylonien zurückschauen und dann die Entwicklung des Tierkreises verfolgen und damit die Meisterleistung würdigen, die die alten Gelehrten dort vollbracht haben.
2) Die Geheimnisse des „Ur-Tierkreises“
Zwischen 800 v. Chr. und 600 v. Chr. haben die Babylonier die Grundlagen für den Tierkreis geschaffen. Davor benutzten sie lange Zeit die Fixsterne der ekliptikalen Sternbilder zur Orientierung am Himmel, um in erster Linie die Positionen der „Wandersterne“, also die der Planeten bestimmen zu können. Die Fixsterne nannten sie „die in der Höhe Strahlenden“ und die Planeten „die wandernde Herde, die von der Sonne gehütet wird“. Das ganze wurde akribisch genau beobachtet und bemerkenswerter Weise auch dokumentiert. Dazu benutzten sie ihre Tontafeln mit ihrer Keilschrift. Das „astronomische Lehrbuch“ mit angehängten Ephemeriden wurde MUL.APIN genannt und im 19. Jahrhundert wurden von englischen Archäologen viele dieser Tontafeln ausgegraben. Zu der Anfangszeit war der Mond das „wichtigste Tier der Herde“, welches sie genau beobachteten. Weil der Mond auf einem breiten Band um den Kreis der Ekliptik lief, benutzten sie siebzehn Sternbilder die direkt auf, nördlich oder südlich dieser Kreisbahn lagen. Die Babylonier wollten dann aber auch Berechnungen anstellen, um bestimmte Ereignisse, beispielsweise Sonnenfinsternisse, vorhersagen zu können. Die Sternbilder mit ihren unterschiedlichen Längen waren zu diesem Zweck völlig ungeeignet. Man entschied sich, ein neues System einzuführen, das mit 12 gleich langen Abschnitten zu je 30° definiert wurde. So etwas bezeichnet man heute in der Physik als Normalisierung. Man benötigte allerdings schon noch einen Bezug zu dem alten System der ekliptikalen Sternbilder. Gewisse Fixsterne mussten als sogenannte „Normalsterne“ herangezogen werden und zwei boten sich auf hervorragende Weise an: „Aldebaran“ in der Mitte des Sternbildes „Stier“ und „Antares“ in der Mitte des Sternbildes „Skorpion“. Sie stehen sich exakt 180° gegenüber, also eine Opposition mit einen Orbis von 0°. Sie bildeten so die fundamentale Achse für das „neue Rad“, denn ausgehend von diesen beiden „Normalsternen“ definierten die Babylonier jeweils 15° zur rechten und 15° zur linken Seite und erhielten so die ersten beiden „normierten“ 30° Abschnitte, die sie auch „Skorpion“ und „Stier“ nannten und es wurde wahrscheinlich unter ihnen vereinbart, wenn man fortan diese „Bezeichnungen“ benutzte, dass die neuen „genormten“ Abschnitte gemeint waren. Es folgten noch die fehlenden 10 Abschnitte und es lagen glücklicher Weise in jedem Abschnitt, auch etwa in der Mitte weitere „Normalsterne“. So deckten sich natürlich die Längen der Sternbilder mit den neuen Abschnitten nur annäherungsweise. Sternbild „Jungfrau“ mit einer Länge von 44° überdeckte so beispielsweise den neuen Abschnitt „Jungfrau“ und zusätzlich den Abschnitt „Waage“ noch fast bis zur Hälfte! Die folgende Abbildung soll dies verdeutlichen. Die Lage der Sternbilder zum Tierkreis werden dabei auf das Jahr 2000 bezogen, so wie es sich heute in etwa ergibt. Auf Grund der Präzession ergibt sich diese Verschiebung und es ist eben genau diese, die die Astronomen für ihre Theorie gegen die Astrologie benutzen.
Quelle: Hans Kurt Steilen
Da für den Ackerbau das Wissen von dem Ablauf der Jahreszeiten wichtig war, untersuchten die Babylonier auch den Sonnenlauf und zwar mit dem einfachsten astronomischen Instrument, was es gibt: den Schattenstab. Bei der Untersuchung des Schattenverlaufs über die Tage und über das Jahr machten sie erstaunliche Beobachtungen. Der Schatten läuft über gekrümmte Linien, nur an zwei Tagen im Jahr läuft der Schatten von morgens bis abends exakt einer geraden Linie nach. Das war sehr interessant! Es sind die Tage, an denen Tag und Nacht gleich lang sind. Wir nennen das heute die Tagundnachtgleichen, für die Babylonier waren diese beiden Schattenverläufe „der Weg des ANU“, einer ihrer „Sonnengötter“, der genau am Frühlingsanfang und Herbstanfang „unterwegs“ war. Jetzt mussten sie noch den Verlauf der Jahreszeiten mit ihrem neuen „normierten“ Messkreis für den Himmel in Einklang bringen. Dazu schauten sie am Frühlingsbeginn, dann wenn „ANU unterwegs“ war in den frühen Morgenhimmel und sahen dort zu dieser Zeit den Stern „HAMAL“ heliakisch aufgehen. Das war dann der Bezugspunkt und „HAMAL“ stand genau in der Mitte des neuen Messkreisabschnittes „WIDDER“. So gesehen war „HAMAL“ der „Ankerstern“, denn er „verankerte“ den gesamten Kosmos mit der auf der Erde statt findenden Jahreszeiten. Dieser erste normierte Messkreis der Himmelskoordinaten mit direktem Bezug zu den Jahreszeiten kann man als den
„UR-TIERKREIS“
bezeichnen. Dies kann als die erste wissenschaftliche Arbeit angesehen werden, denn nach der Definition „Alles messen, was messbar ist und alles messbar machen, was es noch nicht ist“, von Galileo Galilei haben die alten Babylonier gehandelt. Sie hätten dafür postum einen Nobelpreis für Physik allemal verdient.
Es ist der „Tierkreis mit Bezug zum siderischen Frühlingspunkt“, der durch den Ankerstern gegeben ist. Tragischer Weise läuft der Ankerstern „HAMAL“ im Laufe der Zeit auch davon. Salopper Weise kann man sagen, das dieser als „Hammel“ auch zu der „wandernden Herde“ dazu gehört. Heute wissen wir, dass die Kreiselbewegung der Erdachse, Präzession genannt, dafür verantwortlich ist und „HAMAL“ benötigt ca. 26000 Jahre um einmal den Tierkreis zu umrunden. Er ist so ein extrem langsamer „Langsamläufer“ – will sagen: im Vergleich dazu „rast“ Pluto mit seiner Umlaufzeit von 248 Jahren quasi durch den Tierkreis.
Da die Babylonier akribische Beobachter waren, ist es ihnen mit Sicherheit aufgefallen, dass „HAMAL“ in 71 Jahren ca. 1° wegläuft und es muss ihnen sofort klar gewesen sein, dass eine Korrektur von Nöten ist. Sie mussten den Bezug zum Ankerstern fallen lassen und einen neuen „fiktiven“ Punkt definieren, quasi den Weg den HAMAL zurückgelegt hat, zurückgehen. Das war dann der Zeitpunkt, als der Tierkreis völlig losgelöst von den Sternen definiert wurde und man bezeichnet ihn heute korrekterweise als „Tierkreis mit Bezug zum tropischen Frühlingspunkt“. Das ist leider in der babylonischen Tontafelsammlung „MUL.APIN“ nicht mehr dokumentiert und den „3. Band“, der im „2. Band“ angekündigt wurde, hat man bis heute nicht gefunden. So gilt Hipparch von Nicäa allgemein als der „Vater“ dieses Tierkreises. Vielleicht sollte man in Griechenland einmal nach dem 3. Band suchen?
Der heutige Tierkreis, mit dem die westliche Astrologie arbeitet unterscheidet sich nur durch die gesteigerte Genauigkeit zur Bestimmung der Präzession von dem des Hipparch.
Wie die Fixsterne dann doch astrologisch wirken, soll an dieser Stelle an Hand eines Beispiels erläutert werden:
Sonne – Konjunktion – Regulus
Ganz vorn an der Brust der großen Himmelsraubkatze liegt „REGULUS“, der Hauptstern des Sternbildes „LÖWE“, als „alpha leo“ bezeichnet. Bis 2011 stand „Regulus“ noch im Tierkreiszeichen „LÖWE“. Von Regulus strahlt die astrologische „Löwe“-Qualität besonders stark. Wer beispielsweise am 19. August 1942 geboren wurde, hat in seinem Radix die oben genannte Konjuktion mit einem Orbis von 3° und bringt so das „LÖWE“-Prinzip noch deutlicher hervor, als es durch die Sonne in diesem Zeichen ohnehin schon ist. Die bekannteste Persönlichkeit mit diesem Geburtsdatum ist Bill Clinton.
3) Die Klassifizierung der Tierkreise
Tierkreis mit Bezug zum Ankerstern „HAMAL“
– allgemein als der babylonische, siderische Tierkreis bezeichnet, der „UR-TIERKREIS“
Tierkreis mit Bezug zum Ankerstern „SPIKA“
– allgemein als der indische, siderische Tierkreis bezeichnet – AYANAMSA
– die Gradzahl der Verschiebung zu den „ewig feststehenden Himmelskoordinaten“ wird in den Ephemeriden angeben
Tierkreis mit Bezug zum Ankerstern „ALDEBARAN“
– wird von der „FAGAN/BRADLEY School of Western Sidereal Astrology“ benutzt und gilt allgemein als „der siderische Tierkreis“
– SVP – die Gradzahl der Verschiebung zu den „ewig feststehenden Himmelskoordinaten“ wird in den Ephemeriden angeben
Tierkreis mit Bezug zum „fiktiven“ Ankerstern
– allgemein als „der tropische“ Tierkreis“ bezeichnet, „die ewig feststehenden Himmelskoordinaten“
Jeder oben genannte Tierkreis ist auf die Jahreszeiten bezogen und hat eine Einteilung in zwölf Abschnitte zu je 30 Grad. Sie besitzen aus diesem Grund alle die Eigenschaft „tropisch“, im Sinne der Sonnenwenden!
4) Der astrologische Teil des Tierkreises
Wie wirken aber nun die astrologischen Prinzipien durch diesen Messkreis hindurch, der auf der astronomischen Seite rein wissenschaftlicher Natur ist? Die zwölf Tierkreisabschnitte teilen den Kosmos in unterschiedliche Bereiche auf und so wirkt dieser im Abschnitt „WIDDER“ beispielsweise mit einer speziellen Qualität, die die Astrologie als das Widder-Prinzip bezeichnet und man spricht dann von Tierkreiszeichen und mit dem entsprechenden Symbol wird diesem Umstand Rechnung getragen, dass wir die „wissenschaftliche“ Welt verlassen haben. Die gemachten Aussagen über dieses Prinzip beruhen auf Erfahrung und nicht mehr auf Erkenntnis! Wenn die Sonne im Abschnitt „WIDDER“ steht, wenn ein neues Menschenkind seinen ersten Atemzug vollzieht, so bekommt dieses Wesen eben extrem viel von dieser speziellen kosmischen Energie „eingehaucht“. Es ist das Wesentliche des Tierkreises. Der im Mittelalter lebende Arzt und Gelehrte „Paracelsus“ hat die kosmische Wirkung auf den Menschen sehr bildlich beschrieben: Er vergleicht das Verhältnis Mensch zu Kosmos mit einem Apfel. Der Kosmos umgibt den erdenden Menschen so, wie das Fruchtfleisch den Apfelkern umgibt. Der Kern ist der Mensch, er steht im Zentrum, auf das die kosmischen Kräfte hinwirken. Da der Mensch aus ihnen geschaffen ist, reagiert er auch auf sie.
Epilog
Wissenschaftler, die jetzt die wahren astronomischen Hintergründe der Astrologie kennen und auch anerkennen, müssen ihre „Sternbilder“-Theorie sogleich als widerlegt ansehen. Allerdings taucht dann sofort die Frage nach dem Wirkungsmechanismus der Astrologie auf. Wissenschaft arbeitet streng nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung, dem Kausalitätsprinzip und dabei mit einer Kette, das jede Wirkung die neue Ursache für eine folgende Wirkung ist, usw. Wissenschaftler müssen alles in dieses Prinzip „hineinzwingen“. Die Astrologie entzieht sich diesem Prinzip, denn sie verkörpert das reine Ursachenprinzip und lässt sich so gesehen nicht „zwingen“ – es lebe die Entsprechungslehre!
Der Autor
Hans Kurt Steilen
Jahrgang 1960
Sonne in LÖWE
Aszendent LÖWE
Studium der Elektrotechnik von 1984 – 1988 / Dipl. Ing.(FH), danach als Produktentwickler für Messgeräte und als Programmierer tätig. Seit 2003 intensives Studium der Astrologie. Mitglied der Astrologischen Gesellschaft Frankfurt am Main e.V. von 2005 – 2014