Wir trauern um Baldur Ebertin
Nachruf
Er entstammte einer der einflussreichsten Astrologie-Dynastien des 20. Jahrhunderts.
Seine Großmutter Elsbeth Ebertin war eine der ersten populären Astrologinnen und in den zwanziger und dreißiger Jahren eine der wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Astrologie; sein Vater Reinhold einer der Pioniere beim Wiederbeleben der Astrologie nach dem Ende der Naziherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg.
Für den am 21. Juli 1933 um 19.12 in Erfurt geborenen Baldur Ebertin war somit der Weg zur Astrologie nicht weit, doch beschränkte er sich nie nur darauf. Mit einem Psychologie-Studium beschritt er zunächst einen traditionellen Weg. Nach dessen Abschluss 1959 eröffnete er eine Praxis für Erziehungsberatung, Kinder- und Jugend-Psychotherapie in Aalen. Sein Ehrgeiz und Forschungsinteresse war damit noch nicht gestillt und er promovierte zum Thema „Gehirn und Seele“ fächerübergreifend in Philosophie, Psychologie und Psychopathologie. Neben seiner beruflichen Tätigkeit im pädagogischen Bereich bildete er sich in verschiedenen Heilmethoden weiter und erwarb schließlich den Titel des Heilpraktikers.
Astrologisch führte er das Werk seines Vaters fort, die sog. Kosmobiologie, bekannt auch als „Ebertin-Schule“ oder „Aalener-Schule“ (seinem ersten Wirkungsort in Ost-Württemberg). Dabei geht es um die Erforschung kosmischer Energien auf biologische Prozesse. Ihr institutioneller Rahmen ist die Kosmobiologische Akademie Aalen (KAA). Auch zum DAV hielt er Kontakt und war dreimal als Referent auf den jährlichen Kongressen zu Gast.
Bis kurz vor seinem Tod betrieb Baldur Ebertin in Bad Wildbad (Schwarzwald) eine Praxis als Heilpraktiker, Reinkarnationstherapeut und Astrologe. Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen war ihm immer sehr wichtig, seine Gastfreundschaft berühmt. Besucher im schönen Bad Wildbad waren immer willkommen.
Am Montag, den 6. Juli verstarb Baldur Ebertin kurz vor Vollendung seines 87. Lebensjahres. Sein umfassendes und vielseitiges Werk wird ihn überdauern.
Klemens Ludwig