Orcus und seine Rolle im Weltgeschehen, 1. Teil
Der Himmelskörper der Angstüberflutung, der unerlösten karmischen Parallel- und Unterwelten und des autoritären Strafdrangs
von Werner Held
Symbolvorschlag Orcus s.r.: ein Richtungspfeil in die Tiefe des Unbewussten und zurück in die Vergangenheit in bzw. durch die Abspaltungen des Wassermännischen wie auch die unbearbeiteten parallelen Seelenweltschwaden des Wasserelements
Es sei vorangestellt, dass das Verständnis von Orcus besonders wichtig ist, um die sich immer weiter aufgesammelten, besonders finsteren Seiten unserer Epoche nachvollziehen zu können. Dieser bislang viel zu wenig beachtete Himmelskörper ist für zahlreiche sich zentral in unserer Gesellschaft ausbreitenden, vorrangig problematischen, aber notwendig zu besprechenden Phänomene verantwortlich.
Astronomische Eigenschaften
Orcus wurde vom Team des Eris-Entdeckers Mike Brown am 17.02.2004 per Fotonachweis in Palomar, CA entdeckt und ist ca. 917 km groß, etwas kleiner als Ceres. Er hat auch einen 2007 bekanntgegebenen ca. 276 km großen Mond namens Vanth, nach einer etruskischen Dämonin benannt, eines Psychopompos, der die Toten in die Unterwelt führte und deren Taten auf einer Schriftrolle notierte.
Orcus hat ähnlich dem Pluto eine Umlaufzeit von 247 Jahren und 10 Monaten, eine mittlere Bahnneigung von 20,6 Grad und eine nicht ganz geringe Exzentrizität von 0,22 (mit einer Bahn zwischen 30,8 und 49 Astronomischen Einheiten). Das Fische-Perihel durchlief er Mitte 1895 zum letzten Mal. Zurzeit ist er fast am sonnenfernsten Punkt seiner Bahn, den er 2019 erreicht, was derzeit seine Isolationstendenz verstärkt, aber auch kosmische Initiationsbotschaften aus der Ferne bzw. dem Unbewussten ermöglicht. Er hält sich die längste Zeit in der Jungfrau an seinem Aphel auf.
Das Transneptunische Objekt Orcus mit der Asteroidennummer 90482 ist ein Plutokreuzer und ein fast sicherer Zwergplanetenkandidat im Kuiper-Gürtel und befindet sich wie Pluto in einer 2 : 3 Resonanz mit Neptun: Zwei Orcus-Umläufe entsprechen 3 Neptun-Umläufen. Er kreuzt fast spiegelbildlich Plutos Bahn (weswegen er schon von Mike Brown Anti-Pluto genannt wurde), aber nicht die Bahn von Neptun. Er berührt diese in seinem Fische-Perihel aber fast und bildet daher mit beiden ein 3er-System.
Mythologie
Der mythologische Orcus war ein römischer Unterweltsgott, der nie an die Oberfläche kam, als Psychopompos die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt führte und der als Horkos, dem Gott des Eides, Eidbrüche bestrafte. Als böse Seite Plutos konfrontierte er die Verstorbenen mit ihren Taten und folterte auch grausam die Toten, er brachte auch auf oft schlimme Weise den Tod. Ein anderer damit verbundener Begriff ist der ‚Orkus des Vergessens‘ als Vergessenheit in der Abgeschiedenheit, aber auch dass etwas in den Abgrund gerät und dem Verfall anheimgestellt ist.
Der Entdecker Mike Brown brachte auch die Assoziation zu den Orks als die bösartigen, monsterhaften, grauenvollen und dämonischen (orc = altenglisch für Dämonen) Fußsoldaten Saurons im ‚Herr der Ringe‘ ins Gespräch, die wie karmisch wiederbelebte bzw. atavistische, brutale Krieger aus früheren Zeiten wirken.
Orcus Schlund in El Sacro Bosque de Bomarzo, Italy
Quelle: http://fuckinmiki.tumblr.com/post/140504308834/orcus-mouth-el-sacro-bosque-de-bomarzo-italy
Orcus‘ Eigenschaften, seine tiefsitzenden Problematiken und seine Lösungswege
Orcus bestraft Eidbrüche wie auch gebrochene Versprechen und konfrontiert angstvoll mit der (eigenen) Unterwelt bzw. offenen saturnischen Rechnungen, wo man den Erfordernissen Saturns (durchhaltende Vollendung vor allem des oft gewaltsamen Todesdurchgangs, des Läuterungswegs in Strafkontexten, der Erfüllung von Versprechen und Eiden und der Meisterung der Angst) angstbedingt auswich bzw. diese missachtete.
Orcusbetonte fühlen sich oft schon in der Kindheit ungeliebt und von der Familie entfremdet, machen wenig gute Beziehungserfahrungen, sondern erleben nicht selten gnadenlose Strafen und ein Alleingelassenwerden in Ängsten und Schuldzuständen, die sie seelisch an unerlöste Leben erinnern bzw. sie dorthin zurückstoßen, ganz vom neuen Leben weg.
In der Folge entsteht meist ein zwischen Gewissensbissen und Angst ambivalenter orcischer Rückkehrzwang zum Unerlösten der früheren Leben. Auch hinter allen möglichen Phobien, Ängsten vor dem Keller bzw. vor dem Dunklen, vor dem Alleinsein, vor Strafen oder hinter Albträumen bzw. Verfolgungsträumen können unerlöste karmische Erfahrungen stecken, die durch ähnliche Erlebnisse unterschwellig wieder wachgerufen werden.
So können die Orcier bald auch einen spannungsabbauenden Drang zum strafenden Denken und Handeln aus Angstwut nach gebrochenen Regeln und verletztem Gerechtigkeitsempfinden zeigen. Oft aber geschieht dies aufgrund erlittener brutaler Bestraferintrojekte, welche dann bei entsprechender Anlage zu einem autoritären Charakter machen können, wo man diese Introjekte wiederum eiskalt an andere weitergibt. Orcus bringt nicht selten auch die lange schon schwelende Strafe, die der Betroffene aufgrund seines bleibenden schlechten Gewissens tendenziell anzog, weil er fühlt, dass noch etwas offen bzw. auszugleichen ist.
Orcus ermöglicht uns einen vor allem mental soghaften wie auch durchlässigen Übergang, einen erleichterten, fast automatischen Kontakt zum Jenseits v.a. zu weit überwiegend nicht lichtvollen Zwischenwelten bzw. früheren unerlösten Leben, die innerlich noch nicht in Frieden zu Ende gebracht worden sind.
Anders ausgedrückt: hier überfluten uns noch frühere, körperlich erlebte, bedrohliche Extremtrauma aus Seelentiefen (in der Regel aus gewaltsamen Toden z.B. Körperzerstörungen in Schlachtfeldern, die jetzt zum Wiederzusammensetzen der Persönlichkeit bzw. der Arbeit mit den Seelenanteilen auffordern) aufgrund einer fehlenden karmischen Rückstauklappe – wenn sie in ähnlichen frühkindlichen oder auch späteren Straf-, Angst- und Schulderfahrungen reaktiviert werden.
Unsere Seele ist hier noch stark in traumatischen, angstvollen Erlebnissen gefangen, welche bislang nicht befriedend und erlösend bearbeitet werden konnten. Oder kurz: man fand im Tod den Weg ins erlösende Licht, zu Gott nicht.
Man sollte sich bestmöglichst dem Vermiedenen stellen, indem man es in Heilungskontexten durchlebt und abschließen kann, damit man nicht in eine depressive Isolation gezogen wird oder im Wahn sogar real den Tod wiederholt. Denn wie Vinzent Liebig bemerkt ist meist nicht die Person suizidal, sondern das unerlöste Muster aus dem früheren Leben bzw. das Vorleben will zu Ende sterben.
Orcus steht so auch stark bei vielen Reinkarnations- und Jenseitsforschern wie Sterbebegleitern. Vor allem aber betreten erlöstere orcische Heiler und Schamanen (dies gilt insbesondere für die Orcus-im-Krebs-Generation 1954 – 1978 / 1980, während die Löwe-Generation Orcus – 2007 / 2010 in extremen Computerspielen oder aber viel dominanter, drohender bzw. kriegerischer ausagiert) mit einem detektivischen Gespür, oft in einer Past Life Therapy heilungsorientiert diese unerlösten Zwischenwelten zwischen Leben und Tod, um dort angesiedelte Themen und Menschen zu erlösen bzw. in Extremtraumata abgespaltene Seelenanteile, die auf der Altersstufe bzw. dem Zeitpunkt des Traumageschehens geblieben sind, zurückzuholen und dann eine seelische Ganzheit wiederherstellen, indem man jedem bedeutsamen Seelenanteil das Wort gibt, integrierende Heilungswege findet – entsprechend dem Mythos des im Kampf zerstückelten Osiris und der ihn in geschwisterlich-göttlich wieder zusammensetzenden Isis.
Von Orcus aus geht es als spiritueller Heilungsweg für die damals gestorbene Seele in uns durch Todesängste und das i.d.R. gewaltsame bzw. finstere Sterben, mitunter auch eines düsteren Selbstmords und durch den erlebten Schrecken bzw. die Verzweiflung hindurch – oft auch mit dem nötigen anubishaften schamanischen Heilkümmern im Bardo um den verschiedendlich malträtieren Körper (wie auch Rolf Liefeld betont) – befreit ins friedliche, lichtvolle Jenseits, indem sich eine befreundete Seele um diesen erlösenden Heilungsdurchgang kümmert. Und nach Abschluss dieser Inkarnation und dem befriedeten Schließen des karmischen Vorhangs geht es für die jetzige Seele befreit von der Moll-Stimmung ins frische, direkte, alltäglich-aktuelle und aufrichtige soziale Leben ohne Ängste, Heimlichkeiten und ausflüchtende Sonderregeln, in dem man integer seine Versprechen auch einhält.
Die persönliche Heilung kommt auch über die ernste Frage an sich selbst zustande, wie lang man denn noch in diesem gequälten Zustand bleiben will. Ist es jetzt an der Zeit für eine eigenständige Entscheidung, endlich die inneren Strafzwänge zu beenden und sich nicht mehr aus lähmender Angst bzw. soziophoben Widerwillen das eigene Leben in Gänze zu verbauen? Orcus benötigt in der Regel einen Helfer bei der stückweisen Überwindung von Angstschwellen, der sich trotz erlebter Ablehnung und anderen Heilungshindernissen nicht beirren lassen darf, aber dabei das notwendige Abgrenzungsbedürfnis mitberücksichtigen muss.
Orcus stellt einen – wie wir im Besonderen an der Entdeckungshoroskopdeutung sehen – besonders ausgeprägt karmischen Kleinplaneten dar mit einem häufig depressiven, dunkel grüblerischen bis suizidnahen oder eine böse Rache ausbrütenden bzw. sich irrational bedroht fühlenden Geist – oft strafisoliert voller angereicherter Groll-, Wut- und Hassgefühlen.
Daher bestehen hier teils sogar Paranoia und psychotische Durchlässigkeiten. So sehen Orcier meist nicht klar, da hier unterschwellig angstmachende, oft kollektiv entgrenzte Energien der Gegenwart bei diesen durchlässigen, sensiblen Geistern ankommen und sie diese mit karmischen wie auch systemisch übertragenen Erinnerungen verwechseln. Die gute Nachricht bei Orcus aber ist: das wovor man sich im Individuellen fürchtet, liegt i.d.R. in der Vergangenheit, denn die konkrete Zukunft kennt auch Orcus nicht.
Oft will er ungestört sein und wirkt weltvergessen und irgendwie zeitlos. Je nach Art seiner Aspekte kann Orcus entweder zeitlos friedlich, in virtuellen Welten selbstbezogen autonom, nur angstvoll und düster bedrückend oder sogar gewaltsam folternd wirken. Dies kann Betroffene sogar bis zum Suizid führen. Orcus steht oft für soziophobe bzw. depressive Rückzüge bzw. für lebensvermeidende Haus-nicht-verlass-Traumata, was durch den fehlenden differenzierten erwachsenen Umgang mit der Außenwelt die infantil-archaisch aufsteigenden unbewussten Ängste nur noch weiter verstärkt – ein automatischer psychischer Mechanismus eines generellen Vermeidungsverhaltens, zu Orcus-Transitzeiten auf persönliche Faktoren wie Mond, AC-Herrscher, Sonne können dann im Extrem bei schon in der Radix-Belasteten sogar die Eingliederungshilfe bzw. die sozialpsychiatrischen Dienste nötig werden lassen.
Auch das unfreiwillige Dahinvegetieren in Lagern, in der Psychiatrie, in Folterzellen bzw. im Gefängnis sind typische orcische Situationen. Er steht auch für das schwarze Loch, das (teils quälend) lange Sitzen in dunklen, von der Alltagswelt abgesonderten Abgründen, auch isoliert vor dem Computerbildschirm u.a. in Computerspiel-Parallelwelten z.B. in Unterwelt-Dungeons mit Monstern bzw. im Bedrohungstunnelblick von Egoshooter-Spielen.
Orcus öffnet das Tor zu unerlösten parallelen Sphären, zu persönlichen und virtuellen Unterwelten bzw. zum Totenreich, teils zum dunklen Grauen. Todesübergänge, Sterbebegleitung, die Katakomben des Totenreichs, Beschäftigung mit Tod und Sterben, Komazustände sind weitere orcische Situationen.
Andere orcische Begriffe sind daher auch: Verurteiler, Folter, eiskalter Sadismus, Masochismus, Böses ausbrütender Groll, innerer Scharfrichter, grausamer Lebensbeender, Massaker, hervorbrechende Gewaltexzesse aufgrund von Angst- und Schuldstau, zerstückelte Körper, Übertötung.
Orcier können für drastische Rechtsstaatlichkeit stehen, verbreiten aber auch im Extrem durch Terror, durch Drohungen bzw. Einschüchterungen mitunter weitreichend Angst und Schrecken. Der Orcier fühlt sich oft gestraft, bedroht oder böse. Er weiß oder vermutet, dass er Versprechen und Regeln gebrochen hat, fürchtet angstvoll eine Strafe, wie er sie schon früher körperlich erlebt hat.
Negativ aspektierte Orcus-Stellungen können oft Lügner, Betrüger, elusive Trickser und Kriminelle ausweisen, fließende Aspekte eher integre, regelorientierte Menschen, aber doch mit orcustypischem, scharfem bzw. angstüberkompensierend-strengem Nachdruck.
Orcus ist aber auch die distanzierte Auszeit in oft bedrückenden, lebensfernen Gefilden, wenn das Leben traumabedingt zu viel ist bzw. die untere Aufgabe, wenn das Unerlöste der Unterwelt ruft. Hier regeneriert sich die Seele auf saturnal erduldend Art, weil sie das nötige unterste, ernste Fundament erhält. Sie vollzieht integrierend die Sündenfolgen nach, vertraut sich den läuternden unteren Durchgängen an und kann sich dadurch wieder in dieser Regenerationsauszeit gerade machen und tiefgreifende Integrität erlangen.
Bei Orcus geht es um den nicht selten gnadenlosen Kosmos des Strafens, des sicher-heitserhöhenden rigorosen Ordnungsbedürfnisses, der Angst, der Schuld, der Verurteilung bzw. der unerlösten dunkel depressiven bzw. erschreckende Todesagonien. Insbesondere gilt dies bei Saturn- und Pluto-Aspekten zu Orcus, auch auf brutal-kriegerische bis selbstmörderische Weise bei Mars-Aspekten, vor allem unerlöst in den Spannungswinkeln (bei harmonischen Winkeln konnte mit der früheren orcischen Erfahrung mitgegangen werden). Bei Mars-Orcus werden oft junge Männer drakonisch bestraft bzw. entwickeln sich kriegerisch bestrafende junge Männer mit bedrohenden, aggressiven, wutgestauten Impulsdurchbrüchen und kämpferisch brutaler bis suizidaler Tendenz (siehe Mars Opposition Orcus im Luft-Epochenhoroskop der Großen Konjunktionen ab 31.12.1980 – 2159 / 2219 oder als Quadrat im Ursprungshoroskop Preussens, der Königsreichgründung 18.01.1701, 9.30 LMT Königsberg).
Bei Sonne-Orcus ist meist Vater der brutal Strafende oder der Wahnhafte, Düstere bzw. psychisch Grenzwertige, bedroht das Wahnhafte die Gesamtpersönlichkeit bzw. kommt es zu einem rückzüglichen Leben oder zu ordnungsbestimmten Strafrichteridentifikationen (das Horoskop der Kaiserreich-Rechtsgültigkeit am 1.1.1871, 0:01 LMT, Berlin und das WWW-Horoskop 06.08.1991, 16:56 MEZ/S, Genf weisen eine Sonne-Orcus-Konjunktionen auf und sind dadurch deutlich orcisch geprägt, die CSU hat ein Sonne-Orcus-Trigon, Markus Söder eine Sonne-Orcus-Opposition). Bei Mond-Orcus wird die Mutter oft als böse strafende oder depressive Person empfunden bzw. ist die Seele und Kindheit angst- und schuldüberflutet und stark vorlebensverhaftet. Ist eines der Lichter orcusgeprägt, ist daher fast immer ein familiäres Strafkarma für das Kind gegeben. Es erweckt dann oft einen Eindruck, dass diese Orcusbetonten nicht wirklich freiwillig dieses Leben und in diese Familie kamen und man von ihr nicht beschützt, sondern bestraft wird. In der Regel ist dieses Verhalten karmisch begründet – es verweist aber oft parallel auch auf nicht integrierte systemische Strafkonflikte.
Mit Venus-Orcus sind Frauen depressiv bis suizidal bzw. ist die Unterwelt oft zu zweit gegeben (abgründige, depressive bis grausame Beziehungen bis hin zu Geiselnahmen, gemeinsamen Isolationen und Gefangenschaften sind möglich, siehe z.B. beim DDR-Mauerbau 1961). Merkur-Orcus verdunkelt und ängstigt zusätzlich das Denken, erhöht die Neugier für die unerlösten Räume und radikalisiert das Denken und das bedrohende Aussprechen.
Der Radix-Orcus am AC sowie auf dem AC-Herrscher vermittelt nicht selten eine toten-schädelhafte Ausstrahlung in Variation zum gängigen düster-unnahbaren, grüblerischen bis drohenden Eindruck des Orcusbetonten. Die orcischen Langsamläufer-Archetypen siehe unten.
Das Orcus-Entdeckungshoroskop 17.02.2004, 05:42 UT, Palomar CA
Neben dem oft bedrückenden, ordnungsbedürftigen dreifachen Mond-Saturn-Archetypen gibt es spannungsreich saturnal / steinböckisch – uranisch / wassermännische Konflikte, wo der schicksalhafte Entwicklungsweg vom Ausbüchsen zurück zum Steinböckischen führt: der MC-Herrscher Mond im 3.Haus in Konjunktion zu Anubis (Totengott, kümmernde Arbeit mit den Körpern der Toten, Totensalbungen) – und einem damit verbunden seelenläuternden und -reifenden Nacharbeiten, damit die Seele wieder in der Aktualität ankommen kann – steht im großen heilsamen, zukunftsführenden Erdtrigon zum heilungsfördernden Jungfrau-Jupiter in Konjunktion zur göttlich-heilend zusammensetzenden Isis in 11 und dem stabilisierenden Stier-Nordknoten in Beziehungshaus 7.
Die thematisch relevanten Asteroidenstellungen zeigen Orcus‘ Wirkungsweise und decken seine Themen sehr präzise auf: Besonders zentral ist das von dominanter Bestrafung durch Autoritäten bzw. dem Schicksal (Löwe-Justitia in 10 in Opposition) bedrohte, überflutete dissoziationsbetonte, eskapistische, kindliche, innerseelisch plötzlich schockhaft öffnende Denken (Wassermann-Merkur in Konjunktion zu Neptun, dem bedrohenden Machtwechsel-Asteroid Damocles, der oft verblendeten Ate, dem forschenden Sherlock im karmischen Drachenbauch-Quadrat zu Nordknoten und fallengelassener Extremaußenseiterin Sedna und auch noch zum revierbedrohten Stier-Mars in 7 – siehe auch die kriegerisch-archaische Widder-Eris am DC).
Eine eskapistisch-freie, außenseiterhafte, aber refugiumssuchende Wassermann-Sonne in Konjunktion Refugium und persönlichkeitsausgehebelt durch Fische-Uranus in 5 auf dem brutalen Krieger-Asteroiden Thora in bedrohter Opposition zum erdnahen und damit starken Löwe-Orcus in 11 bewegt sich damit viel in Kreativitäts- und Spielkontexten bzw. in der Dominanz vs. Verrandungsachse. Der Zwang sich dem extremen Karma zuzuwenden ist gegeben durch den Asteroid Karma in Opposition zu Pluto in Konjunktion zum sadistischen Sado (japanische Gefängnis-Insel, die auch ein böser Quälort war).
Seine Bestraftungszerstückelungsthematik, oft auch in heroischen bis bösen Kämpfen (in denen er sich körperlich-seelisch unabgeschlossen immer noch befindet) und seine distanzierte, grenzsicherheitsbrauchende Art ist im friedenssuchenden Waage-AC mit Herrscherin Widder-Venus im Heilungshaus 6 in Konjunktion zum unermüdlichen Sisyphus und zum Kraftmeier mit Herrschaftsanspruch Heracles und Lucifer in Opposition zum für Rechtsbrecher sehr strengen Richter Rhadamanthus und dem zerstückelten und durch von Isis liebevoll wieder zusammengesetzten Reinkarnationsgott Osiris in der Waage zum Großkreuz ergänzt durch das Quadrat zu IC-Herrscher Krebs-Saturn in Opposition zum Schöpfer-und Zerstörergott Steinbock-Siva / rückerinnernder Memoria: ein Kriegerheilungsasteroid auf dem möglichen Weg in den sicher abgegrenzten Frieden, aber bei immer wieder möglichen aufgesammelt hervorbrechenden Aggressionen aus Selbstschutz: Venus-Quadrat-Saturn führt im Halbsextil- / Sextil-Auslaufwinkel auf den revierabsichernden, oft wutgestauten Stier-Mars auf dem (nach Felber) brachial karmisches Fehlverhalten korrigierenden Fixstern Hamal.
Das Entdeckungshoroskop zeigt, dass Orcus der bedrückte oder grollende bzw. rückzügliche Besiegte und Bestrafte war – mit stark bedrohenden noch unerlösten karmischen Abspaltungen bis sogar zerstückelnden Fragmentierungen, die ihn zur nachholenden Bearbeitung zwingen, die er aus Angst aber oft nicht allein schafft, oft spielt er diese Situationen im Computerspiel bzw. in virtuellen Netzwelten durch. Dieses Kernthema ist auch in der Steinbock-IC / Krebs-MC-Achse als die mit ihren Herrschern zentrale seelenaktualisierende Entwicklungsachse enthalten: die karmische Erinnerung (Mnemosyne) an eine harte, nicht ganz geklappte, quälende (Tantalus) Sterblichkeits- / Todeserfahrung der Seele in Opposition zum noch von karmisch überblendeten, oft mittelalterlichen Phantasmagorien bestimmten ausgemergelten, wahnhaft-verwirrten, adeligen Don Quixote. Dieser holt sich in seinen Kämpfen u.a. gegen Windmühlen fast überall nur Prügel ab und wird durch einen von ihm abgewerteten Begleiter Sancho Panza mit gesunden Menschenverstand und Bauernschläue bei der Klärung was Wahn und was Wirklichkeit ist unterstützt (eine Szenerie, die einem bei Hilfebegleitungen von Orciern nicht unbekannt vorkommt). Die wahnhafte, zwischen Angst und Kampf befindliche Seele ringt sich bei Orcus noch durch unerlöste Szenarien.
Die besondere zyklische Einbindung von Orcus in unserer Epoche
Orcus wuchs in den letzten Jahrzehnten deutlich vernehmbar mit seinen Themen Angst, autoritärer Strafdrang und Selbstmordterror zu immer größerer Bedeutung heran – durch seine immer stärkere Einbindung in wichtigste Wirkhoroskope (und deren oft jahrzehntelange Wirkungsdauern) über:
– eine gewalttätige bis selbstmordattentäterhafte Mars-Opposition-Orcus im Luftepochenhoroskop der 1. Großen Konjunktion 31.12.1980 – 2159 / 2219
– die 3 Saturn-Uranus-Konjunktionen im Jahre 1988 – 2032, vor allem der 3. am 18.10.1988 mit einem Löwe-Orcus im T-Quadrat von Skorpion-Pluto in Opposition zur fallengelassenen Extremaußenseiterin Stier-Sedna exakt auf dem Grad der Islam-Ursprungssonnenfinsternis 01.08.566 (= der Kern des Selbstmordattentäter-Terrorismus), siehe Al Kaida-Gründung 11.08.1988 und Hamas-Gründung 18.08.1988
– die Uranus-Ingresse in Steinbock (die neototalitären Dogmatiker – vom Vielem hin zum Einen), vor allem den endgültigen 02.12.1988 mit Löwe-Orcus Qua. Skorpion-Pluto / Venus, Trigon Sonne / Merkur im Schütze und Quincunx Steinbock-Neptun
– das WWW-Horoskop 06.08.1991, 16:56 MEZ/S, Genf mit Orcus auf der Löwe-Sonne im Quadrat zur außenseiterhaften Stier-Sedna / Verfolgungsgefühle auslösender Alekto (wodurch wir im Netz seelisch-mental ungeschützt und potenziell angsterzeugend der gesamten Globalität ausgesetzt sind)
– die 18 Jahre wirkende Terrorgroßkreuz-Sonnenfinsternis (SoFi) vom 11.08.1999 – 2017 mit Orcus auf dem Löwe-Neumond über den Atlantik, Europa, dem Orient bis Afghanistan
– die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Stier 28.05.2000 – 2020 mit drakonischem Terrorstrategen- / -krieger-Großkreuz: Löwe-Orcus / -Pallas Opposition Wassermann-Uranus im Quadrat Stier-Jupiter / -Saturn Opposition Skorpion-Drakonia (u.a. der Karriereaufstieg von drakonischen Terrorstrategengruppen und des Drohnenkriegs sowie die Bedrohung durch disruptive Umpflüger / drakonische Entwerter des Bestehenden, steht mit Pluto am AC stark in Mekka
– den Saturn-Orcus-Zyklus 21.08.2007 – 2039 auf der Löwe-Sonne bei Regulus Trigon Pluto auf dem Galaktischen Zentrum mit einer aggressiv-missionarischen Schütze-Jupiter Opposition Zwillinge-Mars im Quadrat zu den Mondknoten, was die ausgeprägten karmisch-religionskriegerischen, zudem global wirksamen, dunkelerfolgreichen Eigenheiten des Zyklus aufzeigt, der auch die Islam-Ursprungs-Sonnenfinsternis vom 01.08.566 aktivierte.
– den 1. bzw. den endgültigen Pluto-Ingress 26.01.2008 / 27.11.2008 welche im strafend anprangernden Trigon zum Jungfrau-Orcus stehen incl. Ängsten vor Selbstmordattentätern, bedrohlichen Prangerenergien in Shitstorms und Überwachungsängsten
– die entgrenzten, aber auch das Orcische potenziell heilenden 9 Neptun-Orcus-Oppositionen von 2012 – 2016 zuletzt noch im traumatisch spaltenden T-Quadrat zu Saturn
– die „Migration nach Europa – Sonnenfinsternis“ vom 20.03.2015 mit orcischem Aufstachlungsgroßkreuz (mit Orcus-Saturn-Nessus-Asbolus / der Kriminellenschutzgöttin Laverna) in Berlin an der IC-MC-Achse, sie erhält damit folgenreich das expansive, aufsteigende Saturn-Orcus-Quadrat der Sonne-Saturn-Orcus-Konjunktion 21.08.2007
– die wahnhafte Jupiter / Orcus Konjunktions-Sonnenfinsternis in Opposition zu Neptun ab 13.09.2015 auf den Graden der Hedschra 16.07.622 als 12jährige Expansion der Orcier bzw. der entgrenzten Terror-, Nazi- bzw. Migrantenangst
– die Saturn-Orcus-Neptun-Sonnenfinsternis 01.09.2016 mit den sich weiter etablierenden autoritären Führern bzw. populistischen Angstumlenkern (Trump), AFD-Etablierung
– die aggressiv-polarisierende und feurige Sonnenfinsternis vom 26.02.2017 in Opposition zu Orcus, die auch eine Mars-Uranus-Eris Konjunktion in Opposition zum Jupiter auswies, stark in London und Hamburg (G20)
– die streitbar-konkurrente und ehrgeizige USA-Sonnenfinsternis vom 21.08.2017 mit einer angstvollen Individualkampf-Halbsumme von Merkur Konjunktion Orcus und Mars auf den Löwe-Neumond des besonders die USA betreffenden Saros-Zyklus 145 lenkte die Finsternisereignisse stärker nach Amerika um
– der Hauptfortschrittszwangs- bzw. Technologierevolutions-Zyklus der Uranus-Pluto-Konjunktion 30.06.1966 im Sextil zum autoritär-suizidalen Orcus, das heißt Orcus wächst im großen Überblick betrachtet bei allen Umwälzungen bedenklich mit. Diese bezüglich der Weltveränderung überaus bedeutsame Konjunktion legt bei den astrogeographischen Linien ihre enge Sonne / Orcus-Halbsumme auf Jupiter im Quadrat zu Orcus in Rakka, Mekka, Medina, New York und Boston an die Achsen, Orcus steht am MC im Quadrat zur militärischen Pallas in Bagdad und Mossul und wies damit besonders glaubenskriegerische bzw. orcische Terrorthemen örtlich zu.
– Bayern ist seit einiger Zeit besonders orcisch geprägt. Der 1. Flüchtlingskrisen-Ingress von Neptun in die Fische am 04.04.2011 legt Orcus in München genau auf den AC, der u.a. von Terror- wie auch von Migrantenängsten geprägte endgültige Ingress Orcus in der Jungfrau am 21.05.2010 der epochenprägend wirkte (da er zeitnah 7 Tage vor dem 1. Uranus-Ingress in den Widder lag) legte die wichtige Quadrat-Halbsumme von Sonne und Mond + Orcus + Vesta (das Stellium steht für die bedrohte, ordnungs- und grenzsetzungswünschende Bevölkerung, das in Opposition zur Flüchtlingsthema-Konjunktion Neptun / Chiron liegt) genau auf den IC in München, was die Bevölkerung und Regierung (Sonne) zu diesem Thema nicht ruhen lässt. Das Horoskop des Bayerischen Königreichs ab 1.1.1806 hat Sonne Quadrat Orcus. Der 2.Haus-Herrscher Pluto (im Sextil zur Sonne) steht revierdominant in 5, aber hat derzeit den Transit-Orcus in 11 in Opposition als starke, autoritär unabhängigkeitsanstoßende Reviergrenzenherausforderung. Dadurch nimmt das Bundesland eine deutlich andere orcische Richtung.
In der nächsten Ausgabe des Newsletters folgt der 2. Teil der Arbeit, in der die Bedeutung von Orcus im Aspekt zu den langsam laufenden Planeten dargelegt wird.
Werner Held, Berlin 2018