Der Pluto-Return der USA
von Klemens Ludwig
Wenig beachtet findet gerade ein seltenes astrologisches Ereignis statt, das gleichwohl weltpolitische Bedeutung hat. Der Pluto-Return der USA!
Bei einem Umlauf von knapp 248 Jahren geht ein solches Ereignis nicht nur weit über jede menschliche Perspektive hinaus, sondern kommt es auch in mundanastrologischen Bezugspunkten selten vor. In Europa zum Beispiel entstanden durch häufige Kriege, Revolutionen und Umwälzungen Staatswesen, die zumeist noch weit vom Pluto-Return entfernt sind. Für die meisten der ehemaligen Kolonien, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Unabhängigkeit erreichten, gilt das erst recht. Und selbst die Mehrheit der ältesten Großunternehmen entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie sind also noch einige Jahrzehnte von ihrem Pluto-Return entfernt.
Also sind die USA ein großartiges Anschauungsobjekt, was ein Pluto-Return bedeuten kann – ein sehr machtvolles noch dazu. Im Juli feiern die USA ihren 245. Geburtstag, offiziell am 4. Juli, als George Washington die Nachricht erhielt, dass der Kongress die Unabhängigkeit vom englischen Mutterland erklärt habe. Damit begann der Revolutionskrieg, der bekanntlich am Beginn der dominierenden Weltmacht stand.
Grafik: Offizielles Gründungshoroskop der USA: 4. 7. 1776, 17.10 Uhr Philadelphia (PA, AC 13°10‘ Schütze))
Doch dieses Datum ist durchaus umstritten. Es gibt auch Argumente für den 2. Juli 1776. Kurz vor Mittag wurde an dem Tag die Abstimmung über die Unabhängigkeit abgeschlossen. Oder für den 17. September 1787, als die Verfassung der USA verabschiedet wurde. Oder für den 30. April 1789, als George Washington als erster Präsident der USA vereidigt wurde.
Der Mundan- und Wirtschafts-Astrologe Ray Merriman sagt dazu: „Ich bevorzuge den 2. Juli. Das heißt, das US-Horoskop basierend auf der Abstimmung über die Unabhängigkeit, die irgendwann kurz vor Mittag abgeschlossen wurde“.
Grafik: Alternatives US-Gründungshoroskop vom 2. Juli 1776, 11.50 Uhr Philadelphia (PA, AC 7°4‘ Waage)
Das Horoskop vom 2. Juli 1776, birgt erhebliche Brisanz. Zu dem Zeitpunkt stand der Mond auf 25°11‘ im Steinbock, in enger Konjunktion mit dem rückläufigen Pluto auf 27°35‘. Der transitierende Pluto würde dann also bis 2024 (?) nicht nur den Radix-Pluto, sondern auch den Radix-Mond der USA berühren. Merriman schreibt dazu: „Die Nation durchläuft also eine ihrer tiefgreifendsten Transformations-Prozesse überhaupt. Die Vergangenheit wird die Zukunft in den nächsten drei Jahren als Geisel halten.“
Eine Parallele zur Gründungsphase drängt sich sofort auf: Das Thema Rassismus. Für die Gründungsväter um George Washington und Thomas Jefferson war es keinerlei Widerspruch, hehre Sätze in die Verfassung zu schreiben wie „all men are created equal“ („Alle Menschen (Männer?) sind gleich geschaffen“) – und gleichzeitig Sklaven zu halten und die indianischen Ureinwohner zu massakrieren. Die wochenlangen Proteste und Unruhen nach der Ermordung des Schwarzen George Floyd durch einen weißen Polizisten am 25. Mai 2020 waren nur die drastischste Art, mit welcher Vehemenz das Thema Rassismus die USA wieder eingeholt hat.
Dazu schreibt Merriman in seinen wöchentlichen Kolumnen, die von Astrodata veröffentlich werden: „Man braucht sowohl ein Verständnis für die Sünden (Pluto und Mond im Steinbock) als auch eine Anerkennung der Geschenke und Stärken (Sonne, Venus und Jupiter im Krebs am MC). Die USA haben, basierend auf den 2. Juli 1776 kurz vor Mittag, ein sehr starkes Horoskop, sodass sie in dieser Prüfung und Transformation erfolgreich sein können. Die Dinge werden sich wandeln in den USA, aber das muss nicht das Ende der Nation bedeuten.“
Der Pluto-Return hat gerade erst begonnen. Am 27. April hat Pluto bei 26°48‘ Steinbock auf rückläufig gedreht. Bis zum 6. Oktober läuft er zurück auf 24°19‘. Beim Horoskop würde er sich bis dahin mit einem Orbis von weniger als ein Grad auf der Stellung des Radix-Mondes bewegen. Beim offiziellen Horoskop vom 4. Juni wäre er bereits weniger als ein Grad vor seiner Radix-Stellung, die Pluto am 20.02.2022 erstmals erreicht. Es wird spannend, welche Tabus und verdrängte Themen der Vereinigten Staaten von Amerika in den nächsten Jahren noch an die Öffentlichkeit drängen.