Buchbesprechung: Udo Kothöfer, Transpersonale Astrologie
Horoskopdeutung, Geburtszeitkorrektur und Beratung
astronova, 2022, Paperback, 272 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 19,95 €
Der Autor hält sich nicht lange mit Schnörkeleien auf, sondern ist gleich beim Wesentlichen. Er beginnt mit einem kurzen Zitat aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel, wobei es ihm vor allem um die Himmelslichter geht und kommt dann zu dem, was ihn bewegt hat, dieses Buch zu verfassen, nämlich „damit die Transpersonale Astrologie (TPA) nicht in Vergessenheit gerät.“
Udo Kothöfer schreibt von seiner Fernausbildung bei Michael Roscher, die er nach dessen Tod bei Christopher Weidner vertieft hat. Überhaupt beschreibt er seinen astrologischen Werdegang sowie seine astrologische Praxis mit erstaunlicher Offenheit.
Danach wird es sehr grundlegend. Der Autor geht im wahrsten Sinne bis an die Anfänge der Astrologie, erwähnt kurz die Bedeutung von Stonehenge und erläutert den Aufbau des Tierkreises. Die 12 Zeichen werden mit sympathischen Karikaturen untermalt, und auch die Kleinplaneten Chiron, Ceres, der Kuipergürtel, wichtige Punkte wie Mondknoten und Lilith, Aspekte, Häuser und Häuserherrscher, Elemente und Qualitäten werden kurz beschrieben. Das ist eine Einführung in die Astrologie, von der Pike auf. Danach folgt eine Einführung in die Transpersonale Astrologie, sowie in die unterschiedlichen Prognosemethoden.
Die zweite Hälfte des Buches ist den drei Bereichen systematische Horoskopdeutung, Geburtszeitkorrektur und Beratung gewidmet, einmal mehr angereichert mit liebevollen Karikaturen. Konkrete Horoskope von Prominenten wie Angela Merkel, Donald Trump oder Heinz Rühmann untermalen die Ausführungen.
Es fällt schwer, irgendeinen Bereich zu finden, der nicht abgedeckt ist. Allenfalls stellt sich die Frage, ob es nicht doch etwas zu ausschweifend ist, im Zusammenhang mit der Beratung auch noch die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg oder NLP in Grundzügen zu erläutern.
Im Unterschied zu anderen Methoden wie Kartenlegen kommt der Autor zu einer sehr idealistischen Einschätzung: „Bei der Astrologie ist der Astrologe meiner Meinung nach nicht Teil des Systems ggf. von der Stundenastrologie abgesehen. Das System ist die Astrologie: das Horoskop und die Prognosetechniken – diese sind objektiv. Da wird nicht gemischt, und es kommen keine „zufällig“ erwählten Leute in einen Raum. In der Astrologie wird alles durch die Himmelsmechanik vorgegeben. Die Astrologen sollten im Idealfall zur selben Deutung kommen.“ Das könnte der Ausgangspunkt für eine spannende Debatte sein.
Insgesamt handelt es sich um eines der persönlichsten Astrologie Bücher, die ich jemals gelesen habe. Das kann wie ein Widerspruch klingen zu der ebenso propagierten Objektivität der Astrologie, oder auch wie eine Ergänzung. Auf jeden Fall ist das Buch eine Fundgrube an Material und vor allem für Einsteiger sehr zu empfehlen. Doch auch wer mit der Astrologie bereits gut vertraut ist, findet hier garantiert Themen, die sich vertiefen lassen.