Nachruf zum Tod unseres ersten Vorsitzenden Klemens Ludwig
von Dr. Wolfgang Steven
„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,
steht in den Herzen der Mitmenschen.“
Albert Schweizer
Der Deutsche Astrologen-Verband trauert um seinen ersten Vorsitzenden Klemens Ludwig, der am 11. Dezember 2022 im Alter von 66 Jahren verstarb.
Seit 2014 war er Mitglied im Vorstand des DAV und übernahm 2015 das Amt des ersten Vorsitzenden. Dem DAV trat er 1995 bei und legte 1997 erfolgreich die Prüfung zum „Geprüften Astrologen DAV“ ab.
Astrologie war für ihn eine wirkliche Berufung. Er verfasste zahlreiche Artikel in den Fachzeitschriften Astrologie Heute und MERIDIAN. Von den zahlreichen astrologischen Büchern, die er veröffentlichte, seien hier nur exemplarisch genannt „Das große Lexikon der Astrologie“ (das er zusammen mit Daniela Weise verfasste), „Astrologie in der Kunst“ und zuletzt das Buch „Die kosmische Dreifaltigkeit. Die drei Urprinzipien kardinal, fix und veränderlich als Schlüssel zum Verständnis des Horoskops.
Als Vorsitzender des DAV war es Klemens Ludwig ein persönliches Anliegen, die unterschiedlichen Strömungen im Verband miteinander zu vereinen. Ihm war es ein besonderes Anliegen, dass schulübergreifend alle Astrologinnen und Astrologen, ob Geprüfte oder Ungeprüfte, ob Hobbyastrologen oder Berufsastrologen oder Lernende und Lehrende, sich durch den Verband vertreten fühlten und in diesem eine astrologische Heimat fanden. Unter seiner Leitung wuchs die Zahl der Mitglieder im Verband deutlich.
Er suchte immer das persönliche Gespräch zu den Mitgliedern und mit viel Empathie klärte er offene Fragen, schwierige Themen oder Unstimmigkeiten.
Seine starke menschliche Ausstrahlung und sein bewundernswerter Einsatz – auch als er schon von der schrecklichen Krankheit ALS gezeichnet war – gaben dem Verband wichtige Impulse und internationales Ansehen.
Ihm war es wichtig, dass in der Öffentlichkeit ein seriöses Bild der Astrologie gezeigt wird. Bei verzerrter oder vorurteilsbehafteter Darstellung sprach er Presse und Medien aktiv an und erreichte somit häufig, das eine objektivere Fassung veröffentlicht wurde.
Seit Mai 2021 wusste Klemens Ludwig von seiner Krankheit. Er, der ein passionierter Extremläufer war und an vielen Marathonläufen teilnahm, ging erstaunlich offen mit seiner Erkrankung um und – wie er sagte – lebte er jeden Tag, wie er ihn leben kann. Um sein Amt als Vorsitzender trotzdem vollumfänglich auszuführen, hat er viele seiner sonst zahlreichen Aktivitäten zurückgestellt.
Insbesondere sein Engagement für die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ und seinen Einsatz gegen die Unterdrückung der Tibeter als Vorsitzender der Tibet-Initiative in Deutschland. Mit dem Dalai Lama, den er mehrmals traf, verband ihn eine besondere Nähe. Er ist Verfasser einer Dalai-Lama-Biografie und vieler Reportagen über Tibeter im Exil.
Auch als Menschrechtsaktivist war er für die Kindernothilfe und Welthungerhilfe im Einsatz, da er Ungerechtigkeit und Benachteiligung von Menschen nur schwer ertragen konnte.
Gemeinsam mit meinen Vorstandskolleginnen Franziska Engel, Kirsten Jolitz und Silvia Brinckmann haben wir seine diplomatische und wohlwollende Art, mit der er Lösungen zu schwierigen Themen anging, immer sehr geschätzt. Es war eine Freude mit ihm zu arbeiten, zu diskutieren, zu wirken und zu lachen.
Ich habe auch bewundert, mit welchem Einsatz und welcher Disziplin er bis zum Schluss seine Aufgaben erfüllte. Noch ein Tag vor seinem Tod bekam ich von ihm eine Mail; eine echte Steinbock-Sonne.
Ich persönlich habe einen sehr lieben Freund verloren, nein nicht verloren, denn diese Freundschaft bleibt, wenn sie auch in eine andere Dimension wechselt. Klemens hat mir in vielen Gesprächen wichtige Anregungen und Denkanstöße gegeben. Von ihm konnte ich lernen, wie wichtig der Augenblick ist und wie dankbar man für jeden Augenblick des Seins sein darf.
Lasst uns Klemens in bester Erinnerung behalten und von seiner Lebenszuversicht lernen. Seien wir dankbar, dass es ihn gab und dass wir einen Teil unseres Lebensweges mit ihm gehen durften.
In stiller Dankbarkeit
Dr. Wolfgang Steven (2. Vorsitzender)
und
Franziska Engel, Kirsten Jolitz und Silvia Brinckmann (Vorstand)
Birgit Lummer (DAV Geschäftsstelle)
In den letzten Tagen haben uns so viele berührende und mitfühlende Botschaften erreicht – einige davon möchten wir gerne mit Euch teilen.
„Klemens war mir ein unvorstellbar wertvoller und liebenswürdiger Kollege und Freund.“
„Es ist schmerzlich, dass er nun doch so schnell gegangen ist. In meinem Herzen hat er seinen Platz gefunden.“
„Es ist ein grossartiger Mensch von uns gegangen, doch sein Schaffen wird uns und kommende Generationen noch lange begleiten, davon bin ich überzeugt. Ich wünsche der Trauerfamilie viel Kraft in dieser schweren Zeit des Abschiednehmens und Loslassens.“
„Ich denke, dass wir alle sehr um ihn trauern. Er hinterläßt eine riesengroße Lücke.“
„Mich tröstet nur der Gedanke, dass die Seele unsterblich ist und wir uns immer wieder begegnen, die wir in Resonanz zueinander stehen und standen! Ich bin sicher, ihm irgendwo irgendwann wieder zu begegnen…“
„Klemens war ein wunderbarer Mensch und ein ausdauernder Kämpfer auf vielen Ebenen des Seins und der geistigen Entwicklung. Es ist ein großer Verlust für den Verband und alle, die ihn so sehr schätzten.“